Zum Jubiläum der Marineschule erinnert die SchleswigHolsteinZeitung in ihrer Ausgabe vom 9. Mai 2015 an einige Besonderheiten unter dem Stichwort „Crewbolzen“. Hier ein Auszug aus dem Artikel.
. . . Auch wenn die „Alma Mater“ für die Lehrgangsteilnehmer überwiegend eine strenge Mutter war und ist, so wird sie doch regelmäßig auch kräftig gezauselt. Immer dann nämlich, wenn ein Lehrgang endet, beginnt für die jeweiligen Kommandeure der Marineschule eine besondere Zeit. Sie ist einer dauerhaften Gefechtsbereitschaft nicht unähnlich. Irgendwo im Nebel lauert das Unbekannte, und der „Alte“ auf der Brücke weiß, sein Gegenspieler zuschlagen wird . Irgendwo da draußen, seit ewig langer Zeit, Jahr für Jahr, reift in Fähnrichshirnen der Plan, der AlmaMater einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Und jeder Kommandeur kennt ihn, diesen Moment, wenn der Knalleffekt zündet. Wenn vor dem Dienstzimmer ein Reitelefant wartet, wenn eine Stripperin im Fähnrichskostüm antritt – dann ist die Zeit der berüchtigten Fähnrichsstreiche, der Crewbolzen, angebrochen. Die Liste der Schabernacks ist endlos lang, und längst nicht alle Crewbolzen hatten die Qualität zu unvergesslichen Evergreen. Aber eine ganze Menge der Fähnrichsstreiche haben es in die offizielle „Bolzen-Akte“ geschafft, die im Wehrgeschichtlichen Ausbildungszentrum der Schule für die Nachwelt geführt wird. Die Crew IV/1965 etwa, die ihren Kommandeur mit einem Kinderfest überraschte, legte mit weit über 1000 quietschvergnügten Gästen die verhängnisvolle Saat für einen zweiten Streich. Jahre später plakatierte die Crew X /70 einen Tag der offenen Tür mit Marinemusikkorps, Erbsensuppe und Fachvorträgen für die interessierte Öffentlichkeit. So wurden verdatterte Hörsaalleiter als Referenten wieder Willen zu Themen angekündigt wie: „Lohnt es sich, einen Leutnant zu heiraten?“ und „Sachgerechte Anwendung der ABC-Plane im Haushalt“. Gewarnt vom durchschlagenden Erfolg des Kinderfestes musste die Schulleitung den Tag der offenen Tür in einer großformatigen Zeitungsanzeige sicherheitshalber als Crewbolzen widerrufen. „Es handelt sich um einen nicht ganz durchdachten Scherz“, teilte die militärische Führung mit. . .
Detlef erinnert sich daran:
„Da sich die Planungskeimzelle des Bolzens in unserem HS befand (Stube mit Rolf Miehe, Robert Fuchs und Harry Diehl), kann ich mich noch sehr gut an diese Geschichte erinnern. Sie kam eigentlich nur nicht zur Ausführung auf dem Gelände der Schule, da die durchführenden Plakatkleber bei ihrer nächtlichen Aktiion bei einer Polizeistreife aufflogen. So sorgen wir Pensionäre vom 70er Jahrgang der Seeoffiziere zwar nicht mehr für große Schlagzeilen, bleiben aber durch vorgenannten Beitrag in einer der größten Zeitungen in SH nachhaltig in Erinnerung. „
Gruss und b.a.w.
Detlef
Dank an die Crewkameraden Detlef Röber für den Artikel und Uli Schulz für das Foto der MSM
Moin Boyd, sachma…..Pinnwand schreibt man doch so wie ich gerade, oder? Kommt wohl von ‚etwas anpinnen’……
erssma, bis zum Fest mit Gruß
Dirk
Moin Dirk, ich sachma so . . da Du den Duden im Gegensatz zu mir offenbar gelesen hast, isset wohl mit doppel „p“ richtiger. Gleichwohl kann man auch sagen, es kommt von engl. „pin“ (vgl. pinboard) und wird daher auch so falsch in der Wortverbindung pinwand genutzt.
Vermute mal, dass es im Zuge der „Rechtschreibreform“, in der man auch den Tip zum Tipp gemacht hat, wohl schief gegangen ist. Bis WHV, Boyd